Im Jahr 1196 wurde Puente Castro zerstört und das Judenviertel wurde, begrenzt durch die aktuelle Plaza Mayor, Plaza Santa Ana und Plaza del Grano, nach León verlegt.
Viele Straßennamen erinnern an seine Handelsvergangenheit: Zapaterías (Schuhmacher), Platerías (Juwelier), Azabachería (Pechköhler), aber das Echo der Cal de la Sinagoga, Cal de Moros, Cal Silvana sind vor Jahrhunderten verstummt und wurden ersetzt durch Namen wie Misericordia, Santa Cruz, Puerta del Sol …
Ihre größte Synagoge befand sich in der Misericordia Straße und es tauchen Anzeichen auf, die an die hebräische Präsenz in León erinnern: Reste von mittelalterlichen Bauten im alten Judenviertel, Keller, Höfe (wie der von Jabalquinto), Durchgänge wie der Portillo de los Judíos (Judenpforte) hinter den Fassaden, die den mittelalterlichen Ursprung verbergen.
Die Hebräer übten, im Rahmen der Sonderrechte von 1090, die Juden und Christen sehr ähnliche Rechte zugestand, die vielfältigsten Berufe aus, was oft vergessen wird, wenn nur die Berufe des Steuereintreibers und Geldverleihers genannt werden.
In diesem Moment erscheint die wichtigste Figur der jüdischen Kultur und Denkart von León: Mosche de León, geboren um 1240. Autor des Zohar (Buch des Glanzes), der als das bedeutendste Schriftwerk der Kabbala gilt.
Mit voranschreitendem Mittelalter ändern sich die Dynastien, es treten Wirtschaftskrisen auf, Epidemien isolieren Städte und die Toleranz gegenüber Juden verwandelt sich in der Bevölkerung zu Misstrauen.
Diese Stimmungsänderung führt dazu, dass ab dem XIV. Jhd. die Rechte des hebräischen Volks eingeschränkt wurden und Christen Juden straffrei angreifen konnten: Die Quiñones und die Lorenzana drangen im Jahr 1449 in das Judenviertel ein, plünderten es und verletzten seine Bewohner. All das trug dazu bei, dass die jüdische Bevölkerung in León schrumpfte.
Im Jahr 1492 unterschrieben die Katholischen Könige ein Dekret, das die Juden außer Landes verwies und somit einem jahrhundertelangen Zusammenleben ein Ende setzte. Viele entschieden sich, zu konvertieren, doch lange Zeit wurden sie durch den Verdacht der heimlichen Ausübung der jüdischen Religion bedroht.
Ursprünglich befand sich das Judenviertel im heutigen Puente Castro, genannt Castrum Iudeorum, deren erste hebräische Elemente aus das X Jhd. zurückgehen, dessen Zenit allerdings im XI. und XII. Jhd. lag. Die sich in Ausgrabung befindlichen Reste werden im Cerro de la Mota, finanziert durch das Rathaus von León, aufbewahrt.
Vom Friedhof stammen mehrere Grabsteine, die unter dem Museum von León, der Synagoge El Tránsito (Toledo) und dem Kathedralen Museum von León aufgeteilt.
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